Im Bewerbungsprozess: Worauf kommt es beim Lebenslauf an?
Veröffentlicht am 28.11.2024 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
Experten weisen darauf hin, dass Lebensläufe tendenziell immer länger werden. Das hat verschiedene Ursachen und kann sich ungünstig auf den weiteren Bewerbungsprozess auswirken. Doch worauf sollten Sie bei der Erstellung des Lebenslaufs achten, dass Sie nicht in diese Bewerberfalle tappen?
Der Lebenslauf (Curriculum Vitae, CV): Ein, zwei oder drei Seiten?
Verschiedene Experten äussern verschiedene Meinungen. Grundsätzlich lässt sich dennoch ein gemeinsamer Tenor beobachten: Ein Lebenslauf sollte in der Regel nicht zu lang sein. Abhängig ist dies natürlich auch von verschiedenen weiteren Faktoren, die einen Einfluss auf die Länge der Bewerbungsunterlagen haben. Ein Schulabgänger, der frisch seinen Abschluss gemacht hat und sich für ein Praktikum bewirbt, hat wenig bis gar keine Berufserfahrung.
Dadurch fällt hier oft der Lebenslauf deutlich kürzer aus als bei einem Bewerber mit viel Berufserfahrung. Aber auch Personen, die bereits seit mehreren Jahren im Berufsleben stehen, sollten sich laut Experten auf das Wesentliche konzentrieren und dieses Dokument kompakt darstellen. In der Regel sind ein (bei Berufsanfängern) bis zwei Seiten (bei Berufserfahrenen) völlig ausreichend. Wichtig ist es, diese nicht mit unnötigen Informationen zu überladen. Eine Stepstone-Studie zeigt, dass sich Personaler im Schnitt lediglich 43 Sekunden mit einem Lebenslauf beschäftigen. In dieser Zeit entscheidet sich auch, ob ein Interesse an den weiteren Bewerbungsunterlagen besteht.
Mögliche Gründe für zu lange Lebensläufe
Um sich von der Masse abzuheben, haben Experten festgestellt, dass Bewerber mehr Details in ihre Lebensläufe einfliessen lassen. Das hat zur Folge, dass der Umfang dieser Unterlagen zunimmt. Dies ist aber nicht immer zielführend, besonders dann, wenn der Personaler die wesentlichen Details im Bewerbungsprozess gar nicht mehr erfassen kann. Dann ist weniger mehr. Eine weitere Ursache, die zu längeren Lebensläufen führt, ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Dadurch haben Bewerber nun zwar die Möglichkeit, sich Vorlagen erstellen zu lassen.
Diese wirken aber oft noch sehr generisch. Daher ist es hier empfehlenswert, diese persönlich zu überarbeiten. Auf der anderen Seite entsteht durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz auch eine Zunahme von Schlagwörtern in den Lebensläufen. Das haben Experten beobachtet. Immer mehr Bewerber tendieren dazu, ihre CVs mit den entsprechenden Keywords aus der Stellenanzeige zu versehen. Dies ist wichtig, um bei einer Vorauswahl durch eine Künstliche Intelligenz nicht durchs Raster zu fallen. Aber auch hier können es die Bewerber durchaus mit den entsprechenden Schlagwörtern übertreiben. Die Folge: Lebensläufe ziehen sich unnötig in die Länge.
Der Lebenslauf - ein Türöffner zur neuen Arbeitsstelle?
Nach wie vor fordern viele Unternehmen als Bewerbungsunterlage mindestens einen Lebenslauf. Jedoch findet auch hier ein Umdenken statt. Es existieren bereits Portale, die Bewerbungen ohne Lebenslauf ermöglichen. Auch in bestimmten Branchen oder Jobs mit geringer Qualifikation ist der Lebenslauf nicht immer die entscheidende Komponente.
In manchen Branchen ist ein gutes Portfolio der entscheidende Faktor, um zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. In Zeiten des Fachkräftemangels sind zudem viele Unternehmen froh, wenn Sie überhaupt Bewerbungen auf vakante Stellen erhalten. Ein gut strukturierter Lebenslauf kann aber auch hier der Schlüssel zu einer neuen Anstellung sein. Nehmen Sie sich daher vor jeder Bewerbung ausreichend Zeit, um Ihren Lebenslauf entsprechend zu optimieren. Seit