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Sind ältere Mitarbeiter in Zukunft für Unternehmen unverzichtbar?

Veröffentlicht am 17.10.2024 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
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Die demografische Entwicklung sowie der Fachkräftemangel erschweren es Unternehmen immer öfter, passende Mitarbeiter zu finden. Tatsächlich sind Personalabteilungen und Unternehmer daran nicht unschuldig. Viel zu lange wurden die hauseigene Ausbildung von Fachkräften sowie die Einbindung älterer Arbeitskräfte vernachlässigt. Infolge des jahrelangen Überschusses an Arbeitskräften wurden ältere Mitarbeiter ausgegrenzt und aufs Abstellgleis geschoben anstatt sie als wertvolle Ressource in Unternehmensprozesse einzubinden. Wollen Unternehmen zukunftsfähig bleiben, ist ein Umdenken notwendig.
Das vorherrschende Bild von älteren Arbeitnehmern

Unsere Gesellschaft und auch die Personalpolitik sind jugendorientiert. Jung, fit, gesund, mobil, dynamisch und flexibel muss der Wunschkandidat sein. Ältere Arbeitnehmer haben es indes schwer, einen neuen Job zu finden oder innerhalb des Unternehmens zu wechseln. Wer 50 Jahre alt oder manchmal sogar jünger ist, gilt als alt. Und Alter sowie Altern wird gemeinhin mit Verfall, Gebrechlichkeit sowie dem Abbau geistiger und körperlicher Kräfte und Fähigkeiten gleichgesetzt.

Dass ältere Arbeitnehmer Qualitätsmerkmale und persönliche Eigenschaften aufweisen, von denen junge Menschen weit entfernt sind, bleibt dabei unberücksichtigt. Beispiele sind eine gereifte Persönlichkeit, Lebens- und Berufserfahrung, Souveränität, das Kennen persönlicher Stärken und auch Grenzen sowie die Fähigkeit, Sachverhalte aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.

Kennzeichen einer Personalpolitik, die ältere Mitarbeiter vernachlässigt

Es gibt einige Merkmale und Rahmenbedingungen, die dokumentieren, dass Unternehmen ältere Mitarbeiter vernachlässigen, zum Beispiel diese:
  • Älteren Mitarbeitern werden überwiegend negative, altersspezifische Eigenschaften und Verhaltensweisen zugeschrieben.
     
  • Mögliche Potenziale älterer Arbeitnehmer bleiben ungenutzt.
     
  • Im Unternehmen gibt es keine, für ältere Mitarbeiter adäquaten Arbeitsbedingungen.
     
  • Auml;ltere Mitarbeiter werden nicht in Schulungen und Weiterbildungen eingebunden, sodass Qualifikationen veralten und sie den Anschluss verlieren.
Kennzeichen einer Personalpolitik, die ältere Mitarbeiter einbindet

Es gibt Unternehmen, die sich durch eine Personalpolitik auszeichnen, in der die Potenziale älterer Arbeitnehmer wertgeschätzt und zielführend eingesetzt werden, zum Beispiel auf diese Weise:
  • Arbeitsumgebung und Arbeitsplatz berücksichtigen auch die Bedürfnisse älterer Mitarbeiter.
     
  • Ältere Arbeitnehmer werden in Schulungen, Online-Kurse und Weiterbildungen eingebunden, sodass sie ihr Wissen und ihre Kompetenzen erweitern und aktualisieren.
     
  • Im Unternehmen herrscht ein ausgewogenes Verhältnis zwischen jungen und älteren Mitarbeitern, die sich gegenseitig unterstützen und voneinander lernen.
     
  • "Lebenslanges Lernen" ist Teil der Unternehmenskultur und Unternehmensphilosophie und gilt für alle Altersgruppen gleichermassen.
Tatsächlich hängt es von jedem einzelnen Arbeitnehmer beziehungsweise Menschen ab, ob und in welchem Umfang er Massnahmen ergreift, um das Abnehmen von Fähigkeiten zu verlangsamen.

Insoweit ist es unmöglich, allgemein gültige Aussagen über die Leistungsfähigkeit älterer Arbeitnehmer zu treffen, ohne sie persönlich und ihre individuelle Arbeitsweise zu kennen. Um auch in Zukunft arbeitsfähig zu bleiben, werden Unternehmen ihre Vorurteile gegenüber älteren Mitarbeitern und deren Ausgrenzung aufgeben müssen.