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Kann der Beruf Freundschaften gefährden?

Veröffentlicht am 11.04.2024 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
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Die gemeinsame Zeit mit den Kollegen im Arbeitsumfeld ist oft reichlich. Es ist daher nicht
ungewöhnlich, dass sich auch innerhalb der Arbeitswelt Freundschaften entwickeln können. Ganz ohne Risiken ist diese Entwicklung allerdings nicht, wie auch Forscher wissen.
Wenn ein enger Freund zu einem Kollegen wird oder wenn sich mit einer Kollegin eine Freundschaft auch ausserhalb des Arbeitsplatzes entwickelt, dann kann die daraus resultierende Dynamik durchaus positive Auswirkungen haben. In einigen Fällen wünschen sich Unternehmen gar eher ein freundschaftliches als ein kollegiales Gefühl zwischen ihren Mitarbeitern.

Und das aus gutem Grund: Untersuchungen haben ergeben, dass die Vorteile von Arbeitsplatz-Freundschaften die Nachteile zunächst einmal überwiegen. Wer mit mehr Freude zur Arbeit erscheint, der arbeitet produktiver. Zudem bildet sich ein starker Zusammenhalt in der Belegschaft.

Und auch die Arbeitnehmer selbst profitieren von den Freundschaften am Arbeitsplatz. Da sie
zufriedener sind, steigt das allgemeine Wohlbefinden, während zeitgleich weniger negative Emotionen zum Vorschein kommen. Auch wird die Freundschaft eher gefördert, wenn Menschen aus demselben Berufsumfeld zueinanderfinden.

Risiken der Freundschaft am Arbeitsplatz

Allerdings hat die Medaille auch eine Kehrseite: Freundschaften am Arbeitsplatz können auch negative Aspekte haben. In einer Studie konnte nachgewiesen werden, dass andere Kollegen, zu denen keine freundschaftliche Beziehung besteht, unfreundlich behandelt oder gar ausgegrenzt werden.

Hauptgrund dafür ist ein Rollenkonflikt zwischen den Verpflichtungen einer Freundschaft und den
Anforderungen des Berufs. Letztlich bedeutet dies nichts anderes, als dass übermässig enge
Freundschaften am Arbeitsplatz immer mit dem Risiko einhergehen, dass andere Kollegen dabei auf der Strecke bleiben und das vermeintlich ach so gute Arbeitsklima in Wahrheit gar nicht so gut ist.

Machtpositionen können Freundschaften zerstören

Noch risikoreicher sind Beziehungen auf unterschiedlichen Ebenen der Hierarchie. Hier konnten
Forscher nachweisen, dass Freundschaft nicht in der Lage ist, Machtpositionen standzuhalten.
Konflikte können beispielsweise dann entstehen, wenn eine Führungskraft Entscheidungen treffen muss, die dem befreundeten Untergebenen nicht gefallen.

Haben Sie einen Freund in einer höhergestellten Position, so wird früher oder später der Moment kommen, wo besagter Freund objektiv und im Sinne des Unternehmens handeln muss. Laut den Forschern ist der einzig richtige Schritt, die Intensität der Freundschaft etwas zu reduzieren oder sich untereinander klar darauf zu verständigen, Berufliches und Privates strikt zu trennen.