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Der Wandel am Arbeitsmarkt ist da - was können Arbeitgeber tun?

Veröffentlicht am 25.04.2024 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
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Der Wandel am Arbeitsmarkt ist da. Haben sich in der Vergangenheit unzählige Menschen auf eine ausgeschriebene Stelle beworben, müssen die Arbeitgeber heute mit anderen Unternehmen in den Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte treten. Aus dem einstigen Arbeitgebermarkt ist ein Arbeitnehmermarkt geworden. Das ist das Ergebnis einer von The Stepstone Group im Juli 2023 durchgeführten Studie.
"Puls Check Arbeitsmarkt 2023" - die Ergebnisse der Studie in Zahlen

Im Juli 2023 wurden insgesamt 10.000 Menschen zur Entwicklung am Arbeitsmarkt und den
Zukunftsperspektiven befragt, darunter Führungskräfte und HR-Verantwortliche.

Das sind die Ergebnisse in Zahlen:
  • 64 Prozent der Befragten denken mindestens ein Mal im Monat über eine berufliche Veränderung nach.
  • Selbst bei einem guten Angebot sind lediglich 8 Prozent der Befragten nicht bereit, den Job zu wechseln.
  • 44 Prozent der Befragten schätzen ihre aktuellen Jobchancen deutlich besser als in den Vorjahren ein.
  • Es sind vor allem bestimmte Berufsgruppen, die von sehr guten Chancen ausgehen, nämlich im Personalwesen Beschäftigte, Juristen, Ärzte und Pflegekräfte.
  • Lediglich 15 Prozent der Befragten ziehen in Erwägung, im Laufe des Jahres arbeitslos zu werden.
  • Rund 58 Prozent geben an, infolge des Personalmangels unter der Mehrbelastung und Stress zu leiden.
  • Bedingt durch Mehrbelastung und Stress sinkt die Motivation, sodass 53 Prozent weniger motiviert zur Arbeit gehen, was vor allem auf Pflegeberufe und Ärzte zutrifft.
Der Arbeitsmarkt der Zukunft und seine Anforderungen an Arbeitgeber

Aus dem einstigen Arbeitgebermarkt ist ein Arbeitnehmermarkt geworden. In Zukunft werden sich gut qualifizierte Fachkräfte den Arbeitgeber aussuchen können, der am besten zu ihnen passt. Wer als Arbeitgeber die Lage am Arbeitsmarkt nicht ernst nimmt und einfach so weitermacht, wird am Ende das Nachsehen haben.

Insoweit stellt sich die Frage, was die Ergebnisse der Studie für Arbeitgeber bedeuten
beziehungsweise was Arbeitgeber in Bezug auf die Mitarbeiterbindung und die Akquise neuer
Mitarbeiter tun können.

1. Möglichst zeitnah sollten Arbeitgeber dafür sorgen, dass aufgrund des Personalmangels
überlastete und gestresste Mitarbeiter entlastet werden. Das funktioniert nur, wenn neue
Mitarbeiter eingestellt werden. Insoweit müssen Arbeitgeber von ihrem Sparkurs abrücken und mehr Geld für zusätzliches Personal in die Hand nehmen.

2. Auch neue Technologien und die künstliche Intelligenz sind Teil der Lösung, wenn es um die
Entlastung von Mitarbeitern geht. Nicht nur im Pflegebereich können Roboter und die künstliche
Intelligenz (KI) zumindest in Teilen dem Personalmangel entgegenwirken. Das gilt beispielsweise für Dokumentationen im medizinischen Bereich sowie für Verwaltungsaufgaben, die in Zukunft von KI übernommen werden können.

3. Unternehmen sind ausserdem gezwungen, an ihrem Firmenimage zu arbeiten. Wer erfolgreich
Personal rekrutieren möchte, muss auch etwas bieten. Unternehmen sind deshalb gut beraten, ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu verbessern, zum Beispiel durch die Arbeit am Firmenimage, an der Unternehmensphilosophie, der Unternehmenskultur und der Unternehmenswerte. Auch das Thema Employer Branding gewinnt an Bedeutung.

Längst hat der Wettbewerb um die besten Fachkräfte begonnen. Insoweit sind Unternehmen dringend angehalten umzudenken. Rund 60 Prozent der Befragten gaben an, diesen Wettbewerb schon länger zu spüren. Der Einsatz innovativer Technologien und von KI kann einen Ausgleich schaffen. Doch der Mensch bleibt auch weiterhin unangefochten der Wettbewerbsfaktor Nummer eins. Um den Anschluss nicht zu verpassen, müssen Unternehmen anerkennen, dass sich der Arbeitsmarkt zugunsten von Arbeitnehmern gewandelt hat und die Rahmenbedingungen entsprechend verändern.